Chiropraktiker/Chirotherapie

Was ist Chirotherapie?

Spezielle Techniken, um Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule schonend und schmerzfrei aufzulösen.

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Chirotherapie

Bereits in der Antike heilten Mediziner Funktionsstörungen, die zu Bewegungseinschränkungen oder Blockaden an Wirbelsäule oder Gelenken führten, mit den Händen.

Die Chirotherapie ist eine uralte Therapiemethode, die nicht nur in die Zeit der alten Griechen zurückgeht, sondern auch in Indien bereits über Jahrhunderte praktiziert wird.

Die moderne Chiropraktik wurde dagegen vom Kanadier Daniel David Palmer begründet und von Clarence Gonstead perfektioniert. Sie entwickelten spezielle Techniken, um Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule schonend und schmerzfrei aufzulösen.
Die Chirotherapie stellt eine Behandlung rückführender Funktionsstörungen der Wirbelsäule dar. Die Diagnose wird durch genaue Untersuchung durch Palpation und Tasten mit der Hand gestellt.

Das Konzept basiert auf dem Verständnis der Integration von Körper, Geist und Seele, der Wechselwirkung zwischen Struktur und Funktion sowie der Fähigkeit des Körpers sich selbst zu heilen.

Linderung dank Chirotherapie

Für welche Beschwerden wird die Behandlungsmethode eingesetzt?

Ursache von Störungen:

Von den Empfängerorganen (Nocirezeptoren) der kleinen Wirbelgelenke gehen Reflexstörungen aus, die zu Blockierungen an der Wirbelsäule führt. Solch ein Mechanismus findet auch bei Blockierungen der Gelenke statt.

 

 

HWS – Halswirbelsäule

  1. Kopfschmerzen
  2. Tinnitus, Hörsturz
  3. Sehstörungen, Kloßgefühl
  4. Schwindel
  5. Trigeminusneuralgie
  6. Herzbeschwerden
  7. Schlaf- und Konzentrationsstörungen
  8. Tennis- und Golfellenbogen und Schulter-Arm-Syndrom

BWS – Brustwirbelsäule

  1. Intercostalneuralgie
  2. Asthma
  3. Schulterschmerzen
  4. Oberbauchschmerzen
  5. Magen- und Verdauungsbeschwerden

LWS – Lendenwirbelsäule

  1. Nierenschmerzen
  2. Unterbauchkrämpfe
  3. Prostatabeschwerden
  4. Leistenzerrung
  5. Hüftbeschwerden
  6. Schmerzen am hinteren Oberschenkel
  7. Bein-Kniebeschwerden
  8. Fußbeschwerden

Was zeichnet diese Behandlungsmethode gegenüber anderen aus?

Was ist der Unterschied zwischen Chirotherapie und Osteopathie?

Der größte Unterschied zwischen einem Osteopathen und einem Chiropraktiker: Chiropraktiker haben sich primär darauf spezialisiert, die Funktionalität der Wirbelsäule und anderer Gelenke zu untersuchen und zu behandeln; bei Osteopathen ist kein Spezialgebiet definiert.

Beide Therapeuten versuchen durch manuelle Techniken, sprich mit Hilfe ihrer Hände, Funktionsstörungen des Körpers zu lösen und der Ursache von Beschwerden auf den Grund zu gehen.

Linderung dank Chirotherapie

So lindert der Chiropraktiker Ihre Beschwerden:

Chiropraktiker nutzen sogenannte »Justierungen« als Kernteil ihrer Behandlungen, bei welcher ein Gelenk durch gezielte Impulse gelöst werden soll.

Osteopathen nutzen überwiegend »weichere, schleichendere« Bewegungen der Hände, um Spannungen aus bestimmten Körperteilen zu bekommen.

Osteopathischen Behandlungen: die Funktionalität des Skelettsystems, der Schädelknochen sowie der Organe nimmt gleich großen Anteil ein.
Bei chiropraktischen Untersuchungen haben das Skelett und das Nervensystem primäre Relevanz (die anderen Systeme werden bei entsprechender Indikation ergänzend geprüft).

Sowohl in der Osteopathie als auch in der Chiropraktik gilt, dass jeder Therapeut in Ansatz und Behandlungsart variiert. Daher gibt es trotz dieser klaren, theoretischen Unterschiede einige Osteopathen, die eher chiropraktisch arbeiten und Chiropraktiker, die eher osteopathisch arbeiten.

Forschung in der Chiropraktik

Forschung in der Chiropraktik

Die Forschung im Bereich der Chiropraktik wurde in den letzten 20 Jahren sehr engagiert vorangetrieben und konnte so die Funktions- und Wirkungsweisen für eine große Bandbreite an Systemen belegen.

Der Grund, warum Chiropraktik in diesem Metier so aktiv ist, mag darin liegen, dass sich die Chiropraktik im 20. Jahrhundert in den USA starker Kritik und Verleumdung durch die Schulmedizin und der Pharmazeutischen Industrie gegenübersah. Die intensive Forschungsarbeit hat mittlerweile dazu geführt, dass die Chiropraktik weltweit deutlich mehr Anerkennung erlangt hat und sich hier von der Mehrheit der »Alternativen Medizin« abheben kann.

Es gibt bisher keine vergleichenden Studien, die aufzeigen, dass Chiropraktiker besser sind als Osteopathen oder andersherum. Es kommt, unserer Meinung nach, ganz auf die persönliche Wahl und Vorlieben des Patienten an.

Chirotherapie als alleinige Behandlungsform?

Chirotherapie als alleinige Behandlungsform?

Nein, neben der Behandlung bedarf es eines Therapieplans. Chirotherapie verbessert die Beweglichkeit und kontrolliert das Schmerzgeschehen, indem der Therapeut auf die neuromuskulären Regelkreise normalisierend einwirkt. In der Folge bessern sich Schmerz, Funktion und Muskelspannung.

Als alleinige Maßnahme kann die Chirotherapie manchmal nur eine vorübergehende Besserung einleiten. Daneben sind andere Maßnahmen gefragt, um das Ergebnis zu stabilisieren, wie etwa Bewegungstherapien, Sport oder eine Lebensstiländerung.

Ist die Behandlung kostenpflichtig?

Ist die Behandlung kostenpflichtig?

Die Chirotherapie ist als Behandlungsform voll anerkannt. Sie wird von Ärzten mit entsprechender Fortbildung praktiziert. Auch die manuelle Therapie im Rahmen einer verschriebenen Physiotherapie ist erstattbar. Bei Chiropraktik ist die Situation unübersichtlich. Viele Kassen sind aber kulant und erstatten häufig Teilbeträge.

Etwas zum Behandlungsprinzip

Etwas zum Behandlungsprinzip

Zunächst werden Einschränkungen und Schmerzpunkte bewertet. Der Therapeut macht sich auch mit den Händen über Blockaden und Verhärtungen ein Bild. Die Behandlung mit Chirotherapie geht recht schnell. Bei einfacher Sachlage bemerkt man bereits nach dem ersten Griff eine spürbare Besserung. Im allgemeinen Fall sollte sich die Wirkung in den drei bis vier Tagen danach einstellen. Sollte das nicht der Fall sein, empfiehlt sich eine weitergehende Diagnostik.

Zentralbegriffe

Zentralbegriffe

Manipulation ist schneller gezielter Bewegungsimpuls in eine bestimmte Richtung. Da man häufig dabei ein Knacken hört, sprach man von Einrenken, dieses Geräusch kommt durch das Zusammenfallen der Gasblase, die sich beim Auseinanderziehen der Knochen bildet.

Mobilisation erweitert das eingeschränkte Gelenkspiel. Dabei werden häufig isometrische Techniken angewendet: Der Muskel muss dabei gegen einen Widerstand ankämpfen, so dass er dabei seine Länge nicht verändert. Der Körper quittiert diese Muskelenergietechnik mit einer folgenden Entspannung. Damit lässt sich häufig die eingeschränkte Beweglichkeit verbessern, die oft durch die Muskeln und die Gegenspieler hervorgerufen wird. Als Nebeneffekt folgt eine verbesserte Durchblutung. Myofasziale Triggerpunkte sind verhärtete und schmerzhafte Punkte. Sie entstehen meist durch verkrampfte Muskeln. Durch manuelle Behandlung erreicht man eine Entspannung mit folgender Schmerzlinderung.

Ist das Ziel der Behandlung die Auflösung von problematischen Zyklen aus Reiz-Nervensignal-Verspannung, verwendet man auch den Begriff »neuromuskuläre Technik«. Angewendet wird zum Beispiel eine spezielle Tiefmassage des Muskels und der Muskelhüllen (Faszien) mit Druck oder Streichungen der Hand.

Unsere Ärzte aus diesem Fachbereich:

Lernen Sie unsere Experten kennen

Dr. med. Alexander Steinhart

Facharzt für Allgemeinmedizin und Sportmedizin, Chiro­therapie, Akupunktur

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